© Cosima Lavarino-Schelper

Die Kinder

Jedes Kind ist ein geborener Lerner und von selbst bestrebt, die Welt zu verstehen und Handlungskompetenzen zu erwerben. Niemand muss das Kind motivieren; Das Kind besitzt einen eigenen Motivationsmotor. Wir verstehen somit das Kind als aktiven und kompetenten Akteur seines Lernens, das neugierig und interessiert seine Welt erkundet. Das zeigt sich besonders im (Frei)Spiel. Hier kann das Kind einen Reichtum an Erfahrungen erlangen, wenn es förderliche Bedingungen vorfindet. Im Spiel setzt sich das Kind mit seiner Welt auseinander und es ist damit sozusagen die bevorzugte Methode des Kindes, sich Wissen anzueignen. Natürlich bedürfen Kinder auch der Anleitung und des Vorbilds von uns Erwachsenen, damit sie Ereignisse und Erfahrungen als sinn- und bedeutungsvoll bewerten können. Ohne eine sinn-stiftende Kommunikation mit uns wären die Kinder von der Fülle der Erfahrungen überwältigt. Ebenso wissen wir, dass ein Kind eine Bezugsperson braucht, die es in seinem Forschungsdrang unterstützt, herausfordert, ihm zusätzliche Erfahrungsmöglichkeiten eröffnet und Zusammenhänge aufzeigt. Bindung vor Bildung lautet unsere Devise. Sicherheit und Geborgenheit sind die Voraussetzungen für erfolgreiches Lernen.

Das Ich bin Ich Programm

Das Ich-bin-ich Programm ist ein Training von Kindern im Vorschulalter. Es wurde gemeinsam mit Erzieherinnen für den Einsatz in Kindergärten entwickelt. Das Programm beschränkt sich nicht auf ausgewählte Aspekte, sondern verfolgt vielmehr einen ganzheitlichen Ansatz: Körpererfahrung, Bewegung und Entspannung stehen gleichberechtigt neben Selbstreflexion, dem Umgang mit Gefühlen und dem Erlernen von Konfliktlösungen. Das Programm gliedert sich in acht Module mit folgenden Themen:
1. Körpererfahrung und Entspannung
2. Bewegung
3. Kommunikation
4. Kreatives Spielen
5. Selbstreflexion
6. Gefühle
7. Konflikte und Konfliktlösung
8. Ernährung
Viel Wert wird darauf gelegt, dass den Kindern Beständigkeit vermittelt wird. Den roten Faden – oder in diesem Fall wohl eher den für alle erkennbaren Trampelpfad – legen die beiden Projektmaskottchen: Emil, der Elefant, und Pauline, die Eisbärin. Zudem werden von Anfang an bis zum Ende Rituale durchgeführt, die den Kindern Sicherheit und Verlässlichkeit vermitteln.

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Quelle: Cosima Lavarino-Schelper

Die Kinderstube der Demokratie - Partizipation in Kindertagesstätten

"Politische Bildung in der Kindertagesstätte - das mag befremdlich klingen. Aber anders als im Jugendalter geht es hier nicht so sehr um die Vermittlung politischen Wissens als vielmehr um die Entwicklung politischer Persönlichkeiten. Dazu gehören die Haltung, sich zuständig zu fühlen für die eigenen Belange und die der Gemeinschaft, und die Kompetenz, sich konstruktiv streiten zu können, also eigene Interessen vertreten, sich in andere hineinversetzen und es aushalten zu können, wenn man sie nicht durchsetzen kann.Kinder sind kompetente Akteure der eigenen Entwicklung. Sie setzen sich vom Beginn ihres Lebens an aktiv und aus eigenem Antrieb mit ihrer sozialen und materiellen Umwelt auseinander und fällen dabei immerzu wichtige Entscheidungen für ihr zukünftiges Leben - allerdings ohne bewusst die Alternativen abzuwägen.
Partizipation auf der Beziehungsebene bedeutet, Kinder als Experten ihres eigenen Lebens ernst zu nehmen.
Derartige Haltungen und Kompetenzen entwickeln sich früh. Und wie andere Bildungsinhalte können sie nicht vermittelt, sondern nur handelnd erworben werden. Auch politische Bildung ist Selbstbildung.
Kinder haben Rechte. So verlangt es die Kinderrechtskonvention. Für die praktische pädagogische Tätigkeit bilden sich schnell Fragen aus. In Gesprächsrunden oder in Kinderkonferenzen können Ideen eingegeben, Situationen angesprochen, Fragen geklärt werden, Themen gefunden aber auch Information besorgt werden. Nicht alles ist gleich vorhanden sondern es ergeben sich Aufgaben oder Projekte in denen auch Verantwortung übernommen werden kann. 

"Partizipation heißt, Entscheidungen, die das eigene Leben und das Leben der Gemeinschaft betreffen, zu teilen und gemeinsam Lösungen für Probleme zu finden" (Richard Schröder)

Lernwerkstätten

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Quelle: Cosima Lavarino-Schelper